Klarer Erfolg: Die Zebra-Wand schlägt Wetzlar
Lackovic bricht sich die Hand
Auch, weil der THW nicht nachließ: Dissinger, nach der Pause eingewechselt, traf im Eins-gegen-Eins zum 20:9, Duvnjak ließ in Unterzahl ein Hüftgeschoss zum 21:10 los und düpierte Wolff wenig später mit einem Kullerball zum 22:11, ehe erneut Dissinger im Gegenstoß die Führung sogar auf zwölf Tore ausbaute. Landin trieb Christian Rompf mit Paraden seiner Würfe von Außen und einem spektakulär gehaltenen Konter in den Wahnsinn - Alfred Gislason wechselte angesichts der klaren Führung durch. Dann die Szene, die einen tollen Handballnachmittag eintrübte: Blazenko Lackovic blieb gleich bei seiner ersten Abwehraktion hängen und brach sich die Hand.
Klarer Sieg
Ein erneuter Nackenschlag für den Rekordmeister, der auch die Spieler nicht unbeeindruckt ließ - auch wenn diese weiter ihre Kreise zogen. Aber die letzte Konsequenz fehlte nun in den Aktionen, auch weil die HSG hart zupackte: Carlos Prieto schubste den hoch in der Luft stehenden Dissinger, der nach seinem 24:13 lange behandelt werden musste, der erneut mit tollen Aktionen auftrumpfende Jaanimaa wurde am Wurfarm gerissen - beide konnten aber weitermachen. Erst in der Schlussphase ließen die Kieler ihrem Gegner ein wenig mehr Platz zur Entfaltung - und dieser wusste die Lücken zu nutzen. Mirkulovksi, Kohlbacher und Klesniks sorgten für eine Resultatsverbesserung, Jaanimaa sorgte mit einem Kracher und einem unfassbaren Dreher für den klaren Endstand.
Kieler Deckung von Beginn an hellwach
THW-Trainer Alfred Gislason konnte gegen die starke Mannschaft aus Wetzlar erstmals in der DKB-Handball-Bundesliga wieder auf sein Rekonvaleszenten-Trio Patrick Wiencek, Niclas Ekberg und Christian Dissinger bauen. Wiencek und Ekberg begannen - und zeigten wie die gesamte "Zebraherde" von Beginn an richtig Biss. HSG-Nationalspieler Jannik Kohlbacher legte zweimal vor, dann regierten nur noch die Gastgeber: Von der 4. bis zur 13. Minute überrollte der THW-Express die Mittelhessen. Das Abfahrtsgleis war eine unglaublich bewegliche 3-2-1-Formation, die die HSG vor unlösbare Probleme stellte. Duvnjak traf zum 2:2, Landin parierte einen der wenigen Würfe, die durch die Deckung aufs Tor kamen, und Marko Vujin traf zum 3:2.
Die Arena kocht
Dann schritt Niclas Ekberg an die Siebenmeterlinie - gegen seinen zukünftigen Teamkollegen Andreas Wolff. Der versuchte, Ekberg zu irritieren. Ohne Erfolg: Cool hob er diesen Strafwurf zum 4:2 über den Keeper ins Netz, ließ später noch einmal den gleich Wurf folgen. Frech und erfolgreich. Apropos Ekberg: Der Rechtsaußen war in dieser Phase kaum zu stoppen. In der Abwehr stahl er einen Ball nach dem anderen, machte vorne Druck und glänzte auch mit Übersicht: Sein Einwurf landete passgenau bei Patrick Wiencek, der mit einem Turbo-Tempogegenstoß das 5:2 erzielte. Dann stahl Duvnjak hinten den Ball und ließ Ekberg den Turbo zünden: 6:2. Als nächstes spritzte Dominik Klein in einen Wetzlarer Pass und vollendete selbst zum 7:2, und nach einem Stürmerfoul bediente Ekberg erneut Wiencek: 8:2 - nach 13 Minuten kochte die Sparkassen-Arena.
Weiterer 6:0-Lauf zur Elf-Tore-Führung
Abkühlen sollten Fans und "Zebras" bis zum Wechsel nicht mehr: Immer wieder hatten die Kieler die besseren Antworten, auch wenn die HSG vor allem in Unterzahl stark aufspielte. Klein überwand Wolff mit einem starken Leger zum 11:6, Tobias Hahn traf für die Gäste zum 7:12. Da waren 21 Minuten gespielt - und die HSG sollte elf Minuten bis zum nächsten Torerfolg benötigen. Dazwischen spielten sich die "Zebras" in einen Rausch. Ekberg traf von der Siebenmeterlinie, Vujin spielte einen Traumpass auf Ilija Brozovic, Wiencek überwand Wolff per Heber, Dominik Klein schickte Vujin zum 16:7-Halbzeitstand, Dener Jaanimaa drosch den Ball nach dem Wechsel zum 17:7 in die Maschen und Duvnjak vollendete einen Ballgewinn mit dem 18:7 - ein Halbzeitübergreifender 6:0-Lauf, der die Gäste um jede Siegeshoffnung brachte.