Länderspiel in Köln auf Samstag verlegt
Eishockey vs. Handball
KN: Kurioser Hallenstreit in Köln
Köln. Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson war genervt, Vizepräsident Bob Hanning verärgert, DHB-Generalsekretär Mark Schober ratlos: In Köln hat sich eine peinliche Posse um eine Doppelbelegung der Lanxess-Arena entwickelt. Immerhin übernahm Arena-Chef Stefan Löcher die volle Verantwortung für das Terminchaos. Nach dem überraschenden Einzug der Kölner Haie ins Play-off-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) kollidierte die für Freitag (19.30 Uhr) angesetzte Partie gegen Red Bull München mit dem Länderspiel der deutschen Handballer gegen Dänemark, das ebenfalls am Freitag (20.15 Uhr) in der Kölner Arena steigen sollte. "Unser Stand ist, dass die Haie einen Vertrag mit der Betreibergesellschaft haben, der ihnen Vorrang einräumt", sagte der Kieler Handball-Nationalspieler Christian Dissinger. Tatsächlich müssen die Handballer nun weichen. Das Spiel gegen die Dänen findet zwar wie geplant in Köln statt, wurde allerdings auf Sonnabend (15.45 Uhr) verschoben. Ein Umzug nach Düsseldorf, der ebenfalls diskutiert wurde, ist vom Tisch. Das gaben der Deutsche Handballbund (DHB) und die Lanxess Arena am Dienstagabend bekannt. Der DHB-Vizepräsident Bob Hanning ist alles andere alles glücklich. „Ob das notwendig war, müssen andere beurteilen. Das DHB-Präsidium war jedenfalls nicht informiert. Ich bin schockiert über die Unprofessionalität der Betreiber“, polterte er. Die endgültigen Verträge des DHB mit der Lanxess-Arena wurden am 16. März unterschrieben. Arena-Chef Löcher räumte ein, dass die Arena die Doppelbelegung zu verantworten habe. Verhandlungen mit München über einen Tausch des Heimrechts oder eine Spielverlegung blieben erfolglos. Der DHB hat für das Spiel gegen Dänemark bereits 13 000 Karten abgesetzt, diese behalten ihre Gültigkeit. Ärger bei den Anhängern ist aber trotzdem programmiert. "Wir erwarten, dass die Arena als unser Vertragspartner alle Anstrengungen unternehmen wird, für eine reibungslose Abwicklung zu sorgen", sagte Schober. Der Bundestrainer wollte sich zu den unerfreulichen Begleiterscheinungen nicht äußern. Er bereite sein Team auf die Spiele (zweite Partie gegen Österreich am Sonntag, 15 Uhr, in Gummersbach) vor, so Sigurdsson. (Aus den Kieler Nachrichten vom 30.03.2016, Foto: Archiv/Sascha Klahn)