Schwarz-weißer Jahresrückblick: Das war das Jahr 2025 des THW Kiel!
Das Handball-Jahr 2025 ist Geschichte. Das Arena-Magazin ZEBRA blickt zurück auf zwölf Monate THW Kiel, die vom Triumph im DHB-Pokal gekrönt waren. Zudem gewannen die Zebras Bronze in der EHF European League und verabschiedeten im Sommer mit Patrick Wiencek eine wahre Zebra-Legende in den sportlichen Ruhestand. Doch das sind nur drei Höhepunkte eines bewegenden Jahres 2025 in Schwarz-Weiß, das zudem weltmeisterlichen Glanz erfuhr.
Historisches WM-Gold für zwei Zebras
Das Jahr beginnt historisch. Die Weltmeisterschaft in Dänemark und Norwegen endet so, wie es alle hatten kommen sehen: Dänemark gewinnt seinen vierten WM-Titel in Folge. Mittendrin: die beiden Kieler Magnus Landin und Emil Madsen. Während es für Madsen sein erster Titelgewinn mit der Nationalmannschaft ist, feiert „Dauerbrenner“ Landin bereits seine vierte WM-Goldmedaille! Im Endspiel in Oslo besiegen die Dänen Kroatien. Für Domagoj Duvnjak, der sich bereits in der Vorrunde schwer an der Wade verletzt und dem THW Kiel dadurch wochenlang nicht zur Verfügung steht, sind der Sekunden-Einsatz im Finale und die Silbermedaille das beinahe traumhafte Ende seiner Nationalmannschaftskarriere. Für das ambitionierte Deutschland endet das Turnier mit einer herben Enttäuschung: Im Viertelfinale scheidet die DHB-Auswahl nach einer dramatischen Niederlage in der Verlängerung gegen Portugal aus.
Saubere Kieler Strände "för de Küste"
Das Engagement "för de Küste" geht weiter: Beim Beach-Clean-up holen die Zebras, ihre Fans und Jugend-Teams rund eine Tonne Müll aus der Ostsee und vom Strand. Die Müllsammel-Aktion ist ein Höhepunkt der zahlreichen Aktivitäten rund um das Küsten- und Meeresschutzprojekt des THW Kiel, das zudem auch im Jahr 2025 wieder tausende Euro an Spenden für Meeresschutz-Organisationen generiert.
Rekord-Pokalsieger triumphiert zum 13. Mal
Den Weg in das Lidl Final4 erkämpft sich der THW Kiel redlich. Nach Siegen gegen die Bundesliga-Konkurrenz aus Hamburg, Magdeburg und Gummersbach sind die Zebras zum ersten Mal bei der nun in Köln ausgetragenen Endrunde um den DHB-Pokal dabei. Und sie machen dort weiter, wo sie 2022 an alter Austragungsstätte in Hamburg aufgehört hatten: Sie holen sich den Titel! Dem dramatischen 32:31 nach Verlängerung im Halbfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen lassen sie im Endspiel, angetrieben von der grandiosen "weißen Wand", ein beeindruckendes 28:23 gegen die MT Melsungen folgen. Mit dem nunmehr 13. DHB-Pokalsieg baut der THW Kiel seine Rekordbilanz weiter aus. Eine tolle Geste bei der Siegerehrung: Kapitän Domagoj Duvnjak überlässt Patrick Wiencek, der am Saisonende seine eindrucksvolle Karriere beenden wird, die Ehre, den Pokal als Erster in die Höhe zu strecken.
Mit Europapokal-Bronze versöhnt
Der THW Kiel marschiert souverän durch die Vor- und Hauptrunde des Europapokals und lässt auch im Viertelfinale gegen Limoges HB nichts anbrennen. Doch ausgerechnet bei den Maschinensucher EHF Finals 2025 kassieren die Zebras gegen den französischen Topklub Montpellier HB durch einen abgefälschten Wurf in letzter Sekunde ihre erste Niederlage im laufenden Wettbewerb. Am Ende einer an Strapazen reichen Saison gehen ihnen schlicht die Kräfte aus. Trotzdem gibt es ein versöhnliches "kleines Finale": Im Spiel um Platz drei gegen die MT Melsungen - es ist das insgesamt sechste Aufeinandertreffen in der laufenden Saison - spielen die Kieler für ihre Fans und Kapitän Patrick Wiencek in seinem letzten internationalen Spiel noch einmal groß auf und sichern sich die Bronzemedaille.
Pekeler-Schock und -Comeback
Mit einem 36:35 gegen den ThSV Eisenach und nach insgesamt 53 Pflichtspielen beendet der THW Kiel die Handball-Saison 2024/25 auf Rang vier der DAIKIN Handball-Bundesliga (51:17 Punkte). Doch das gerät am letzten Spieltag vor der Sommerpause angesichts einer schweren Verletzung zur Nebensache: Hendrik Pekeler reißt sich ohne Fremdeinwirkung die Achillessehne. Mit Tomas Mrkva, Henry Pabst und Linus Kutz werden drei Spieler nach dem Schlusspfiff aus Kiel verabschiedet. Erst im Dezember kehrt "Peke", Sinnbild für die riesigen Verletzungssorgen des THW Kiel im Jahr 2025, m Heimspiel gegen den TVB Stuttgart zurück auf die Platte. Ein personeller Lichtblick doch die nächste Hiobsbotschaft lässt nicht lange auf sich warten: Emil Madsen, der sich während eines Testspiels in der Vorbereitung am Knie verletzt hatte, sich in der Folge aber noch durch das eine oder andere Spiel schleppte, fällt nach einer nötig gewordenen Operation bis zum Saisonende aus.
Historisch: THW Kiel im Kieler-Woche-Sondertrikot
Es ist eine Premiere der besonderen Art: Zum "kleinen" Nordderby gegen den HSV Hamburg laufen die Zebras in ungewöhnlichen Trikots auf. Zum ersten Mal in der mehr als 120-jährigen Geschichte tragen die Kieler das Design des zweiten herausragenden Botschafters der Stadt, der Kieler Woche. Das limitierte Schmuckstück wird auch bei den Fans zum Renner. Eine ganz besondere Ehre wird unterdessen Rune Dahmke zuteil: Mit dem traditionellen Typhon-Signal "Leinen los" und an der Seite von Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger und Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer eröffnet das THW-Ass das weltweit bekannteste Segelevent und gleichzeitig auch das größte Sommerfestival im Norden Europas.
Abschied und schwarz-weißer Neuanfang einer Legende
Am 25. Juli wird Patrick Wiencek mit einer großen Handball-Sause in der Wunderino Arena offiziell verabschiedet. Im Team "Piet & Friends" geben sich zahlreiche alte Weggefährten die Ehre. Selbst Ministerpräsident Daniel Günther läuft als Überraschungsgast auf. Für den 36-jährigen Wiencek, der 22 große Titel in seiner Laufbahn gewonnen hatte, ist es nach 13 Jahren im THW-Trikot das bewegende Ende einer großen Karriere. In seinem allerletzten Bundesliga-Spiel war es ihm zuvor noch gelungen, die magische Grenze von 1.000 Toren zu knacken. Gleichzeitig markiert die Enthüllung des Banners unter dem Hallendach auch einen Neuanfang von Patrick Wiencek in Schwarz-Weiß: Er verstärkt ab sofort das Geschäftsstellen-Team des THW Kiel.
Weltmeisterliche THW-Youngster
Nicht nur die beiden dänischen Zebras bringen weltmeisterlichen Glanz in das schwarz-weiße Wohnzimmer, auch die großen Kieler Talente aus der Nachwuchsschmiede der Zebras sind mit den Jugend-Nationalmannschaften Deutschlands erfolgreich: Rasmus Ankermann kommt als U19-Weltmeister zurück aus Ägypten - der erste Titel für Deutschland in dieser Altersklasse überhaupt. Bei den ersten U17-Titelkämpfen überhaupt in Marokko holen gleich vier Zebra-Youngsters Gold: Torhüter Tobias Dengler, der Halblinke Julius Eisend, Kreisläufer Anton Hahn und Mittelmann Jasper Anschütz gewinnen mit dem DHB-Team den Weltmeistertitel.
Feinschliff mit Hindernissen in Graz
Ihr Trainingslager absolvieren die Zebras nunmehr zum siebten Mal in Folge in der österreichischen Steiermark. In Graz holt sich die neuformierte Mannschaft, die zu Saisonbeginn mit Gonzalo Perez de Vargas (Spanien), Lukas Laube (Schweiz), Veron Nacinovic (Kroatien) sowie den Youngstern Jesse Dahmke und Rasmus Ankermann aus dem eigenen Nachwuchs verstärkt wird, den Feinschliff vor dem Start. Erschwert wird die Vorbereitung durch die vor seinem Wechsel erlittene Verletzung von Gonzalo Perez de Vargas, die Knieverletzung von Top-Torschütze Emil Madsen und nach Graz auch durch den mehr als vierwöchigen Ausfall von Eric Johonsson. Erneut muss THW-Trainer Filip Jicha, der nach seiner Vertagsverlängerung im November auch in Zukunft das Sagen bei den Zebras hat, also seine Qualitäten im Puzzeln und Improvisieren einbringen.
Gonzalos THW-Debüt
In der 20. Spielminute während der Partie gegen den Bergischen HC brandet tosender Jubel auf: Gonzalo Perez de Vargas (Spanien) feiert nach einer überstandenen Kreuzbandverletzung sein lang ersehntes Debüt im Trikot des THW Kiel. Und der Torwart fügt sich klasse ein: Gleich den ersten Wurf pariert der Spanier, der einst sechs Mal mit dem FC Barcelona die Champions League gewonnen hat. "Ich habe neun Monate hart für diesen Moment gearbeitet und bin jetzt einfach nur glücklich", sagt der 34-Jährige, der sich akribisch auf diesen Moment vorbereitet hatte und die deutsche Handball-Welt mit einem ersten Fernsehinterview auf Deutsch im Anschluss komplett verblüfft.
Mit weißer Europapokal-Weste hinein in 2026
Die Zebras galoppieren durch die Gruppenphase der EHF European League. Aus den insgesamt sechs Vergleichen mit Montpellier HB (Frankreich), BSV Bern (Schweiz) und Ostrovia Ostrow Wielkopolski (Polen) stehen sechs Siege zu Buche - der THW Kiel zieht mit makelloser Weste in die Hauptrunde ein. Dort warten ab Februar 2026 mit der SG Flensburg-Handewitt (Deutschland) und Bidasoa Irun (Spanien) zwei weitere ehemalige Champions-League-Sieger auf dem Weg in die K.o.-Runde.
Der THW Kiel bedankt sich bei allen Fans, Partnern und Sponsoren für die Riesen-Unterstützung 2025 und wünscht einen guten Rutsch in ein hoffentlich erfolgreiches Jahr 2026!
