Klarer Erfolg ohne Vier: THW besiegt Balingen
Vier Stammkräfte verletzt auf der Tribüne
Die "Zebras" mussten gegen den HBW auf gleich vier ihrer angestammten Kräfte verzichten: Neben dem Langzeit-Verletzten Patrick Wiencek nahmen auch Regisseur Domagoj Duvnjak (Fußprobleme), Christian Sprenger (Rückenbeschwerden) und Torhüter Nikolas Katsigiannis (Probleme am Ohr) auf der Tribüne Platz. Für Katsigiannis rückte erstmals Nachwuchs-Torwart Dominik Plaue in den Kader. Der 20-Jährige feierte nach 57 Minuten sein Debüt in der DKB Handball-Bundesliga und parierte sogleich einen Siebenmeter von Kunkel.
La Ola für einen klaren Erfolg
Der Franzose machte in den folgenden Minuten mit der THW-Abwehr, was er wollte, traf zwischen der 44. und 49. Minute gleich vier Mal ins Kieler Tor. Bis auf 23:30 kämpften sich die selbst ernannten "Gallier von der Alb", bei denen nun auch Martin Strobel Akzente setzte, heran. Doch das sollte letztlich nicht mehr als ein Strohfeuer bleiben: Die Kieler Abwehr packte wieder beherzter zu, und vorne wirbelten Canellas, Dissinger und Ekberg die gegnerische Defensive durcheinander, sodass am Ende eines abwechslungsreichen Abends die Fans den klaren 38:28-Erfolg und den damit verbundenen Sprung auf Platz zwei der Tabelle mit der La Ola feierten.
Traumstart in die Partie
Trotzdem: THW-Trainer Alfred Gislason musste erneut improvisieren, konnte aber bereits nach 4:30 Minuten ein wenig entspannter auf das Geschehen blicken: Zu diesem frühen Zeitpunkt hatten die Kieler durch schnelle Ballgewinne in der Abwehr, zwei Gegenstöße von Rune Dahmke, zwei Treffer von Christian Dissinger und einen von Vujin verwandelten Siebenmeter bereits ein 5:0 herausgeworfen. Als der wieder genesene Joan Canellas wenig später das 6:1 erzielte, hatten die Balinger noch immer nicht ins Spiel gefunden. Sie versuchten sich mit langen Ballstaffetten, doch ohne Erfolg: Nach elf Minuten nahm HBW-Coach Gaugisch seine erste Auszeit.
Rund 300 Kieler Fans begleiten THW
Sechs Tore vor beim Wechsel
Marko Vujin erzielte sechs seiner zehn Treffer im ersten DurchgangDie hatte Erfolg: Begünstigt durch einige Fehler des THW kam der HBW mit einem 3:1-Lauf auf 6:9 heran, doch die Kieler waren wacher: So ebnete Dahmke mit einem spektakulären Flug-Steal den Weg zu Vujins 10:6, und nach dem 7:10-Anschluss durch die Gäste flogen dem guten HBW-Keeper Ristanovic in den folgenden vier Minuten gleich fünf Mal die Bälle um die Ohren, Höhepunkt war ein feiner Dreher von Ekberg zum 15:7 (22.) - der THW hatte die Verhältnisse wieder zurecht gerückt und ließ sich auch nicht von der Einwechslung Nyokas irritieren, der im vergangenen Jahr die Kieler beinahe im Alleingang besiegt hatte. Zwar schien es beim Treffer zum 8:15, als ob Nyokas Sprungfedern unter den Füßen hätte, aber letztlich brachten die "Zebras" eine 17:11-Führung in die Pause.
Gästen droht Debakel
Nach dem Wiederanpfiff kassierten die Gastgeber in Unterzahl aber zwei schnelle Treffer - Balingen war wieder auf vier Tore dran. Aber nur kurz konnte HBW hoffen: Nach Strobels 14:19 traf Canellas vom Kreis, wurde Dominik Klein per Konter auf die Torreise geschickt, parierte Niklas Landin einige freie Bälle, traf Dissinger zum 22:14 und ließ Vujin jeweils in der zweiten Welle das 23. und 24. Tor folgen - nach 38 Minuten drohte den Gästen ein Debakel, das nach Dissingers Dreher und Ekbergs Gegenstoß zum 28:16 (42.) richtig Formen anzunehmen schien. Dann griff Gaugisch wieder in die Sprungkiste und schickte Nyokas zurück aufs Feld.