KN: DHB: Jetzt mit Michelmann
Neuer Präsident des Deutschen Handballbundes gewählt
Dass die 46 Nein-Sager Michelmanns Arbeit in den kommenden zwei Jahren mit Argusaugen beobachten werden, daran ließ unter anderem Hans Artschwager keinen Zweifel. Der Präsident des mächtigen Landesverbandes Württemberg ließ es sich nicht nehmen, unmittelbar vor der Wahl noch einmal ein Loblied auf Michelmanns Vorgänger Bernhard Bauer zu singen und zum wiederholten Mal auf das Misstrauen der Landesverbände in die Arbeit des Präsidiums hinzuweisen. "Die Landesverbände sind der Leuchtturm, die Basis, aber eine anständige Kommunikation seitens der Verbandsspitze gibt es nicht", sagte Artschwager. Genau da will Michelmann ansetzen. "Ein direktes Gespräch ist durch nichts zu ersetzen", sagte der 55-Jährige. Und ja, es habe in den vergangenen Wochen und Monaten "in einem sehr unruhigen Sommer" vor allem an der internen Kommunikation gefehlt. Die externe klappte dafür ausgezeichnet, der medial bis ins Detail diskutierte Antrag des LV Württemberg auf Abwahl der Vizepräsidenten hatte den Dampfer DHB in sehr unruhiges Fahrwasser geführt. "Für ein einstimmiges Votum waren diese Auseinandersetzungen einfach zu heftig", sagte Michelmann, der außerdem darauf hinwies, dass er 1994 mit 39 Prozent als OB von Aschersleben angetreten war: "Heute sind es 76 Prozent." Mit Bob Hanning hat Andreas Michelmann übrigens keine Probleme. Seinen Vizepräsidenten Leistungssport, mit dem der im März überraschend zurückgetretene Bernhard Bauer um keinen Preis mehr zusammenarbeiten wollte, schätzt Michelmann als "einen Mann des offenen Wortes". Heute geht der DHB mit neuem Präsidenten und neuer Zuversicht in die Zukunft. Die ist zunächst auf zwei Jahre angelegt, dann finden auf dem ordentlichen Bundestag im Herbst 2017 erneut Wahlen statt. Ob er die Hoffnung habe, bis dahin in Ruhe arbeiten zu können, wurde Michelmann gefragt: "Das würde mich sehr überraschen." (Von Angela Bern, aus den Kieler Nachrichten vom 28.09.2015, Foto: Sascha Klahn)