Vorbereitung: THW schlägt russische Nationalmannschaft
Starker THW-Beginn
Der THW begann stark: Auch dank gleich dreier Treffer von Joan Canellas, der auf der Rückraummitte und in der Abwehr im Mittelblock an der Seite von Rene Toft Hansen startete, legten die "Zebras" bis zur neunten Minute ein 6:2 vor. Die junge russische Mannschaft glich zwar zum 6:6 aus, eine Führung sollte den "Gästen" aber nicht gelingen. Steffen Weinhold sorgte für das 7:6, auf der Gegenseite parierte Andreas Palicka gegen Aslanyan.
Vier-Tore-Führung zur Pause
Nach exakt 15 Minuten nahm nun Alfred Gislason seine Auszeit und brachte mit Filip Jicha, Domagoj Duvnjak und Marko Vujin eine neue Rückraumreihe - eine Kombination aus den drei besten Feldtorschützen der vergangenen Bundesligasaison, als das Trio zusammen 507 Treffer aus dem Spiel heraus erzielte. Und der THW setzte zu einem erneuten Zwischenspurt an, ließ sich auch von der unbequemen 5:1-Deckung der Russen nicht irritieren und erhöhte durch Sprenger, Wiencek und Duvnjak auf 10:6. Die sehr gefällig kombinierende Mannschaft von Trainer Oleg Kuleshov aber ließ sich auch dadurch nie ganz abschütteln. Dennoch gingen die Kieler auch dank drei gehaltener Siebenmeter von Palicka mit einem 15:11 in die Kabinen.
Experimente mit der Deckung
Zu Beginn des zweiten Durchgangs durften dann auch Niclas Ekberg, Rune Dahmke und Johan Sjöstrand ran. Der Vorsprung des THW hielt sich konstant bis zum 23:19, Alfred Gislason experimentierte dabei mit einer 3:2:1-Deckung mit Canellas an der Spitze. Als die "Zebras" dann auf eine 6:0-Deckung mit Jicha und Wiencek im Mittelblock umschalteten, drohte es doch noch deutlich zu werden für Russland. Die Kieler Abwehr ließ kaum Würfe zu, dahinter entschärfte Johan Sjöstrand einige starke Versuche. Als Ekberg sich den Ball schnappte und Jicha im Gegenstoß traf, war der THW auf 26:19 enteilt und brachte den Erfolg locker über die Zeit.
Statistik: Testspiel: 01.08.14, Fr., 19.00: THW Kiel - Russland: 30:25 (15:11)
Kieler Nachrichten: THW liegt mit 1:0 gegen Russland vorn
Schwerin. Der THW Kiel hat auch sein zweites Testspiel gewonnen. Zwei Nächte nach dem 31:22-Erfolg gegen den Zweitligisten Empor Rostock besiegte der Handballmeister gestern Abend in der Schweriner Kongresshalle die russische Nationalmannschaft mit 30:25 (15:11). Immerhin 1850 Zuschauer hatten sich entschieden, den Sommer gegen einen überdachten Sitzplatz einzutauschen. Sie erlebten einen THW Kiel, der in der Deckung mit den Neuzugängen Joan Canellas (HSV) und Steffen Weinhold (Flensburg) begann. Canellas verteidigte zunächst im Mittelblock neben Rene Toft Hansen und leitete die Angriffe. Der Start verlief gut, die Kieler führten gegen die Russen, die bereits den Zweitligisten VfL Bad Schwartau (27:21) besiegt hatten, schnell 6:2. Doch in dieser Phase der Vorbereitung sind Körper und Geist keine Einheit, selbst ein williger Kopf kann sich im Dialog mit den schmerzenden Muskeln nicht immer durchsetzen. Oleg Kuleschow, einst genialer Mittelmann des SC Magdeburg unter der Regie von Alfred Gislason, hatte ein sehr junges Team in das einwöchige Trainingslager mitgebracht. Für einige Spieler hatte der Verband noch nicht einmal ein passendes Trikot beflockt, die Namen der Vorgänger wurden pragmatisch überklebt. Sie wehrten sich wacker und stellten mit Torhüter Igor Levshin auch den Publikumsliebling. Der 40-Jährige hatte vor der Insolvenz von Post Schwerin für den Zweitligisten gespielt. Seit knapp zwei Jahren wurde hier kein Handball mehr gespielt, so lange hatte der Boden in einer Abstellkammer gelegen. Nach einer Viertelstunde wechselte Gislason mit Filip Jicha, Marko Vujin und Domagoj Duvnjak in einem Rutsch die drei besten Feldtorschützen der vergangenen Saison ein. 507 Tore hatte das Trio aus dem Spiel heraus erzielt, die 97 verwandelten Siebenmeter von Jicha und Vujin sollen an dieser Stelle vernachlässigt werden. Die geballte Weltklasse, die sich noch finden muss. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das eine Weile dauern wird", sagte Rasmus Lauge, der fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss die Kollegen ins Trainingslager nach Osterburg (2. bis 8. August) begleitet. "Aber lernen die Neuen unser System, dann gewinnen wir viele Spiele." Gegen die Russen reichte es auch ohne blindes Verständnis, die individuelle Klasse genügte. Die Kieler führten zur Pause mit 15:11, auch weil Andreas Palicka drei Siebenmeter parierte. Auch die lustigste Szene stammte aus der ersten Halbzeit: Kuleschow ("Glückwunsch an Kiel, also alles wie immer") fing einen Fehlpass von Jicha und warf den Ball dem völlig verdutzten Christian Sprenger zu. Die Schiedsrichter Jörg Loppaschewski und Nils Blümel, die wegen einer Autopanne erst unmittelbar vor dem Anpfiff angereist waren, ahndeten die Szene als Foul des Kieler Rechtsaußen. Nicht mehr als eine Randnotiz in einem Spiel, in dem der THW immer dann die Kontrolle hatte, wenn Handballer auf dem Feld standen, die ihren Nebenmann aus der vergangenen Saison kannten. "Der Sieg war wichtig für mich", fasste Gislason den Ernst der Partie treffend in zwei Sätzen zusammen. "Sonst hätte mich Oleg die ganze Saison damit aufgezogen." THW gegen Russland: Dieses Duell steht jetzt 1:0. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.08.2014)
Kieler Nachrichten: THW liegt mit 1:0 gegen Russland vorn
Schwerin. Der THW Kiel hat auch sein zweites Testspiel gewonnen. Zwei Nächte nach dem 31:22-Erfolg gegen den Zweitligisten Empor Rostock besiegte der Handballmeister gestern Abend in der Schweriner Kongresshalle die russische Nationalmannschaft mit 30:25 (15:11). Immerhin 1850 Zuschauer hatten sich entschieden, den Sommer gegen einen überdachten Sitzplatz einzutauschen. Sie erlebten einen THW Kiel, der in der Deckung mit den Neuzugängen Joan Canellas (HSV) und Steffen Weinhold (Flensburg) begann. Canellas verteidigte zunächst im Mittelblock neben Rene Toft Hansen und leitete die Angriffe. Der Start verlief gut, die Kieler führten gegen die Russen, die bereits den Zweitligisten VfL Bad Schwartau (27:21) besiegt hatten, schnell 6:2. Doch in dieser Phase der Vorbereitung sind Körper und Geist keine Einheit, selbst ein williger Kopf kann sich im Dialog mit den schmerzenden Muskeln nicht immer durchsetzen. Oleg Kuleschow, einst genialer Mittelmann des SC Magdeburg unter der Regie von Alfred Gislason, hatte ein sehr junges Team in das einwöchige Trainingslager mitgebracht. Für einige Spieler hatte der Verband noch nicht einmal ein passendes Trikot beflockt, die Namen der Vorgänger wurden pragmatisch überklebt. Sie wehrten sich wacker und stellten mit Torhüter Igor Levshin auch den Publikumsliebling. Der 40-Jährige hatte vor der Insolvenz von Post Schwerin für den Zweitligisten gespielt. Seit knapp zwei Jahren wurde hier kein Handball mehr gespielt, so lange hatte der Boden in einer Abstellkammer gelegen. Nach einer Viertelstunde wechselte Gislason mit Filip Jicha, Marko Vujin und Domagoj Duvnjak in einem Rutsch die drei besten Feldtorschützen der vergangenen Saison ein. 507 Tore hatte das Trio aus dem Spiel heraus erzielt, die 97 verwandelten Siebenmeter von Jicha und Vujin sollen an dieser Stelle vernachlässigt werden. Die geballte Weltklasse, die sich noch finden muss. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das eine Weile dauern wird", sagte Rasmus Lauge, der fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss die Kollegen ins Trainingslager nach Osterburg (2. bis 8. August) begleitet. "Aber lernen die Neuen unser System, dann gewinnen wir viele Spiele." Gegen die Russen reichte es auch ohne blindes Verständnis, die individuelle Klasse genügte. Die Kieler führten zur Pause mit 15:11, auch weil Andreas Palicka drei Siebenmeter parierte. Auch die lustigste Szene stammte aus der ersten Halbzeit: Kuleschow ("Glückwunsch an Kiel, also alles wie immer") fing einen Fehlpass von Jicha und warf den Ball dem völlig verdutzten Christian Sprenger zu. Die Schiedsrichter Jörg Loppaschewski und Nils Blümel, die wegen einer Autopanne erst unmittelbar vor dem Anpfiff angereist waren, ahndeten die Szene als Foul des Kieler Rechtsaußen. Nicht mehr als eine Randnotiz in einem Spiel, in dem der THW immer dann die Kontrolle hatte, wenn Handballer auf dem Feld standen, die ihren Nebenmann aus der vergangenen Saison kannten. "Der Sieg war wichtig für mich", fasste Gislason den Ernst der Partie treffend in zwei Sätzen zusammen. "Sonst hätte mich Oleg die ganze Saison damit aufgezogen." THW gegen Russland: Dieses Duell steht jetzt 1:0. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.08.2014)