Viktor Szilagyi beim KN-Talk: "Wir wollen an die Spitze"
Während im Hintergrund noch fleißig Blumenkränze geflochten wurden, eröffnete Moderator Gerhard Müller die Talk-Reihe zur Kieler Woche in der KN-Medienlounge am Olympiahafen in Schilksee mit einem besonders prominenten Gast: Er sprach mit Viktor Szilágyi, Sportlicher Leiter des THW Kiel, über die Zukunft der Zebras, blickte aber auch auf die vergangene Saison zurück.
"Es gab in der letzten Saison immer wieder Momente, in denen sich die Charakterstärke der Mannschaft gezeigt hat", sagte der Österreicher. Dass Kapitän Domagoj Duvnjak dem scheidenden Trainer Alfred Gislason bei der Pokalübergabe nach dem Sieg im DHB-Pokal-Finale gegen den SC Magdeburg den Vortritt gelassen habe, sei ein solcher Moment gewesen.
Ersetzt wird Gislason zur neuen Saison durch seinen ehemaligen Co-Trainer Filip Jicha. Ihm traut Szilágiy einiges zu: "Filip hat sich bisher schon stark eingebracht, vor allem im kommunikativen Bereich", sagte er. "Er kennt den Klub in- und auswendig, hat viel mit ihm erreicht und weiß, wofür der Verein steht und welche Werte wir vermitteln wollen." Dennoch brauche der neue Coach eine gewisse Zeit, um dem THW seinen Stempel aufzudrücken. "Ich glaube, das wird ein Prozess sein. Im ersten Spiel werden wir wohl noch keine großen Unterschiede sehen", sagte der Sportliche Leiter.
Der Kader, den Jicha zur neuen Saison zur Verfügung hat, sei gut aufgestellt. "Man kann in der Planung nicht jede Eventualität abdecken", so Szilágyi. "Jeder Spieler hat eine ganz klare Rolle in der Mannschaft, jeder kennt seine Aufgabe. Wir wollen, dass nicht nur an den Logos auf dem Trikot, sondern auch an unserem Spielstil erkennbar ist, dass der THW spielt."
Mit Blick auf die neue Saison wollte Szilágyi noch kein definitives Ziel ausgeben. "Das formulieren wir dann zur Saisoneröffnung", sagte der 40-Jährige. "Wir können als THW aber nicht mit dem Motto 'Schaun wir mal!' in die Saison gehen oder sagen, dass wir so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben wollen. Wir wollen an die Spitze." Aber die Konkurrenz sei stark. Es wäre respektlos zu sagen, "klar, wir sind der THW Kiel, wir wollen jedes Jahr Meister werden". Man werde in jeder Saison vor Herausforderungen gestellt. "Aber wenn wir die gut lösen, spielen wir bis zum letzten Spieltag um den Titel mit."
(Aus den Kieler Nachrichten vom 24.06.2019)