Weitere
Olympia: Starker Andi Wolff beim 28:25 gegen Slowenien
Viertelfinale! Die deutsche Nationalmannschaft hat beim olympischen Handball-Turnier in Rio den dritten Sieg im vierten Spiel gefeiert. Gegen die bis dato ungeschlagenen Slowenen gewann die DHB-Auswahl mit 28:25 (11:12). Basis des Erfolgs war ein ganz starker Kieler: Torhüter Andreas Wolff erzielte zwei Treffer und entnervte die slowenischen Angreifer mit einer ganzen Reihe spektakulärer Paraden. Jetzt geht es für Deutschland am Montag gegen Ägypten um den Gruppensieg.
Initialzündung durch den Torhüter
Bundestrainer Dagur Sigurdsson ließ von Beginn an nur einen Kieler spielen: Torhüter Andreas Wolff kehrte zurück in die Anfangsformation, konnte den Fehlstart seiner Mannschaft aber auch mit einigen gehaltenen Bällen nicht verhindern: Sieben Minuten dauerte es, bis Tobias Reichmann endlich den ersten Treffer der DHB-Auswahl erzielen konnte. 1:3 lag Deutschland da bereits zurück, wenig später erhöhte Dean Bombac mit einem Wurf ins leere Tor auf 5:2 für die Slowenen. Andi Wolff war es dann, der die Initialzündung für die Aufholjagd lieferte: Erst parierte er gegen Vid Kavticnik, dann traf er aus dem eigenen Kreis zum 3:5 (14.). Der inzwischen eingewechselte Patrick Wiencek setzte sich gegen Kavticnik durch und verkürzte auf 4:5, ehe Paul Drux nach einer erneuten Wolff-Parade das 5:5 gelang. Nach 17 Minuten war die deutsche Mannschaft im Spiel.
Unglaubliche Wolff-Parade
Doch in Führung gehen sollten die "BadBoys" nicht - immer wieder zog Slowenien davon, immer wieder kämpfte sich die deutsche Mannschaft heran. Brenzlig wurde es nach Steffen Weinholds 9:10 (25.), als mit Pekeler und Drux gleich zwei Spieler für zwei Minuten auf die Bank geschickt wurden. Doch diese doppelte Unterzahl blieb nahezu ohne große Folgen - dank Wolff: Der Kieler Keeper sprintete von der Bank in Richtung Kasten, um mit einem Hechtsprung den Wurf von Bombac noch ins Tor-Aus zu lenken. Eine Riesen-Tat, die Drux mit dem Treffer zum 10:11 belohnte. Pekeler gelang der Ausgleich, dennoch ging die DHB-Auswahl nach einem Gaber-Tor mit einem 11:12-Rückstand in die Pause.
Montag gegen Ägypten
Das letzte Vorrunden-Spiel der deutschen Mannschaft hat es am Montag in sich: In der Future-Arena von Rio de Janeiro trifft das Team von Dagur Sigurdsson auf den Afrikameister Ägypten, mit einem Erfolg könnte die DHB-Auswahl den Gruppensieg perfekt machen. Anwurf ist um 16:30 Uhr (MEZ), das ZDF überträgt in Ausschnitten live, das komplette Spiel gibt es im Online-Stream unter rio.zdf.de!
Olympia. 4. Spieltag: Slowenien - Deutschland: 25:28 (12:11)
Slowenien: Skok, Skof; Blagotinsek, Kavticnik (1), Janc (2), Dolenec (6), Cingesar, Poteko (1), Gaber (4), Zorman (1), Bezjak (4), Razgor, Zarabec (1), Bombac (3/2)
Deutschland: Heinevetter, Wolff (2); Gensheimer (6/4), Lemke (1), Wiencek (1), Reichmann (5), Wiede (1), Pekeler (3), Weinhold (2), Strobel, Häfner (2), Kühn, Dissinger, Drux (5)
Zeitstrafen: Slowenien 6 (2x Razgor, Gaber, Kavticnik, Cingesar, Bombac) / Deutschland 8 (2x Wiencek, 2x Drux, Wiede, Pekeler, Weinhold, Kühn)
Siebenmeter: Slowenien 3/2 (Wolff hält Bombac) / Deutschland 4/4
Zuschauer: 6.000 (Future-Arena, Rio de Janeiro (BRA))
Klasse Neustart nach der Pause
In der zweiten Hälfte ebneten Wolffs Paraden den Weg zum dritten Sieg im vierten Spiel. Eine Vorentscheidung fiel nach dem Ausgleich durch Gensheimers verwandelten Siebenmeter (34.): Andi Wolff parierte einen Wurf von Gaber und bediente Reichmann mit einem weiten Pass zum 15:14, der ersten deutschen Führung. Dann schnappte sich Wolff einen Ball von Blaz Janc, Pekeler traf zum 16:14, ehe Reichmann mit einem Billardtor das 17:14 (37.) markierte. Drei Tore binnen drei Minuten - die deutsche Mannschaft war in der Spur. Und sie ließ sich nun auch durch schnelle Gegentreffer nicht mehr aus dieser hinauswerfen. Mit einem Aufsetzer von der Grundlinie markierte Andreas Wolff das wichtige 19:15 - ein unglaubliches Tor des deutschen Nummer eins!
Deutschland auf Kurs Gruppensieg
Die Slowenen verkürzten allerdings nach diesem Treffer auf 17:19, in Überzahl hatten sie dann die Chance, noch weiter an die DHB-Auswahl heranzurücken. Doch der starke Drux und Steffen Weinhold hielten dagegen. Mit einer Drei-Tore-Führung ging es in die Schluss-Viertelstunde. Die Abwehr stand sicher, und im Angriff verzichtete Sigurdsson weitestgehend auf den zusätzlichen Feldspieler. Und er konnte sich auch auf seinen Kapitän verlassen: Denn jetzt war es Gensheimer, der mit wichtigen Siebenmeter-Toren den "BadBoys" weitere Sicherheit verlieh. Nach dessen 25:21 hatte Wolff dann seinen nächsten großen Auftritt: Er hielt einen Siebenmeter des slowenischen Superstars Dean Bombac, im Gegenzug erzielte Häfner das entscheidende 27:22. Vier Minuten vor dem Ende konnten die Fans der deutschen Mannschaft durchatmen. Nach den beiden Auftaktsiegen gegen Schweden und Polen und der Niederlage gegen den Gastgeber Brasilien ist Deutschland nach dem Sieg gegen Slowenien auf Kurs Gruppensieg!