Aron Palmarsson fällt wochenlang aus
Verletzung schwerer als angenommen
Auch Palicka angeschlagen
KN: Palmarsson fällt für vier Wochen aus
Kiel. Sport ist ein Tagesgeschäft. Am Sonnabend feierte Handballmeister THW Kiel bei den Füchsen Berlin (38:27) eine rauschende Party, doch nur drei Nächte später folgte der Kater. Am Mittwoch quälten sich die Zebras zu einem mühsamen 24:21-Heimsieg gegen TuS N-Lübbecke. Ein Spiel, in dem sich Aron Palmarsson und Andreas Palicka verletzten. Zudem litt die Anreise zum Champions-League-Spiel nach Skopje (Morgen, 21 Uhr, bei Sky) unter dem Pilotenstreik. Nach Filip Jicha (Operation im Sprunggelenk) und Rasmus Lauge (Reha nach Kreuzbandriss) wird der THW nun auch noch längerfristig auf Aron Palmarsson verzichten müssen. Der Isländer zog sich bei einer Abwehraktion eine Verletzung in der Gesäßmuskulatur zu, die sich gestern nach eingehender Untersuchung als Muskelfaserriss herausstellte. Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker prognostizierte dem Spielmacher eine „drei- bis vierwöchige Pause“. Der 24-Jährige trat die Reise nach Mazedonien gar nicht erst an. Dagegen begleitete Andreas Palicka seine Kollegen trotz einer schweren Ellenbogenprellung. Da sich sein Einsatz allerdings erst kurzfristig entscheiden wird, nominierte Alfred Gislason den Dänen Kim Sonne-Hansen aus dem Juniorteam nach. Palicka, gegen Lübbecke einer der besten Kieler, war bei einer Doppelparade unmittelbar vor dem Abpfiff auf seinen rechten Ellenbogen gefallen. „Die Verletzung ist über Nacht nicht schlimmer geworden“, stellte Brandecker fest. Er hält es für möglich, dass Palicka morgen zum Einsatz kommt, wenn in der Gruppe A der Champions League der mazedonische Meister Metalurg Skopje der Gastgeber sein wird. Aus Kieler Sicht passte es ins Bild, dass auch die erste Etappe der Anreise nicht ohne Hürden verlief. So musste Geschäftsstellen-Leiterin Sabine Holdorf-Schust kurzfristig den kompletten THW-Tross umbuchen, war der ursprüngliche Plan doch gewesen, gestern Nachmittag mit Germanwings nach Wien zu fliegen. Stattdessen brachten die Australian Airlines den dreimaligen Champion dann knapp drei Stunden später in die österreichische Hauptstadt. Von dort, so der Gedanke, ist Skopje heute Morgen entspannt zu erreichen, so dass die Mannschaft bereits am Nachmittag noch einmal trainieren kann. Bei Metalurg Skopje klaffen Anspruch und Wirklichkeit derzeit weit auseinander. In der vergangenen Saison hatte Lino Cervar das Team ins Viertelfinale der Champions League geführt. Endstation war seinerzeit der THW, der in der Boris-Trajkovski-Arena eines seiner besten Saisonspiele (31:21) ablieferte. Obwohl sich der Verein, der dem schwerreichen Unternehmer Minco Jordanov gehört, namhaft verstärkte, setzte es in der aktuellen Champions-League-Saison bislang nur Niederlagen, Metalurg ist mit 0:6 Punkten Letzter, der THW (4:2) Dritter. Angeblich haben die Spieler seit Monaten kein Gehalt mehr bekommen, der Weltklasse-Torhüter Darko Stanic hat bereits seine Koffer gepackt. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.10.2014)