Olympia-Auftakt: DHB-Team verliert unglücklich - Norwegen gewinnt
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist mit einer unglücklichen 27:28-Niederlage gegen Europameister Spanien in das olympische Turnier gestartet. Dabei haderte die DHB-Auswahl nicht nur mit der eigenen Chancenverwertung, sondern vor allem mit einigen umstrittenen Entscheidungen des schwedischen Unparteiischen-Gespanns Wetterwik/Kurtagic. Stark spielten vor allem die beiden Kieler: Steffen Weinhold war mit fünf Treffern bester deutscher Torschütze - gefolgt von Hendrik Pekeler mit vier Toren. Im zweiten Spiel der Gruppe A schlug Norwegen die Auswahl Brasiliens mit 27:24.
Hin und Her
Die deutsche Mannschaft startete mit einem starken Auftritt in das olympische Turnier. Gegen Spanien verspielte die DHB-Auswahl einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Vorsprung in der ersten Hälfte, nahm trotz zahlreicher Unterzahl-Situationen aufgrund von Zeitstrafen aber immerhin noch einen knappen 13:12-Vorsprung mit in die Pause. Nach dem Wiederanpfiff und Weinholds 14:12 in doppelter Unterzahl schloss sich die schlechteste Phase der deutschen Mannschaft in dieser Partie an, die Spanien auf 19:16 davonziehen ließ (38.). Doch die DHB-Auswahl blieb dran, glich beim 21:21 durch Kastening (46.) wieder aus und konnte sogar wieder in Führung gehen.
Ärgerliche Niederlage
Das 27:26 durch einen Siebenmeter von Gensheimer (58.) langte allerdings nicht zum Erfolg, weil zunächst Schiller ein Treffer wegen eines angeblichen Stürmerfouls abgepfiffen wurde, und dann auch Weinholds Offensivaktion gegen den sich schon vor dem Kontakt nach hinten fallen lassenden Gegenspieler als Stürmerfoul gewertet wurde. Ein unglücklicher Start nach einer starken Leistung, befand auch Bundestrainer Alfred Gislason: "Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Am Ende hatten wir dann auch Pech mit den Entscheidungen. Ärgerlich, dass es für die Spanier am Ende diesen Bonus gab. Wir hätten mehr verdient gehabt." Richtig bedient war Torhüter "Jogi" Bitter, der auch als ältester deutscher Handball-Spieler bei Olympia aller Zeiten ein guter Rückhalt im Auftaktspiel war: "Was in den letzten Minuten passiert ist, möchte ich eigentlich nicht kommentieren. Da sind Sachen passiert, die man im Handball eigentlich nicht sehen möchte."
Foto: IHF
Montagmorgen gegen Argentinien
Weiter geht es für die deutsche Mannschaft am frühen Montagmorgen deutscher Zeit: Um vier Uhr trifft das Team von Bundestrainer Alfred Gislason auf den Sieger der Pan-Am-Games, Argentinien. Live zu sehen ist die Partie bei Eurosport, im ZDF sowie im Livestream unter www.zdf.de und www.sportschau.de .
Olympia, 1. Spieltag: Deutschland - Spanien: 27:28 (13:12)
Deutschland: Bitter (10 Paraden), Wolff (1 Parade); Gensheimer (3/2), Golla (3), Lemke, Pekeler (4), Knorr (1), Weinhold (5), Weber (2), Häfner, Schiller (2/1), Kühn (2), Kastening (3), Drux (2); Trainer: Gislason
Spanien: Perez de Vargas (11/2 Paraden), Corrales; Gurbindo (2), Marqueda (2), Fernandez (4), Entrerrios (1), Dujshebaev (4), Sarmiento (1), Sole (2), Figueras (5), Morros, Garcia (2), Gomez (5/3), Guardiola
Schiedsrichter: Wetterwik/Kurtagic (SWE)
Zeitrafen: Deutschland: 5 (Golla, 2x Weinhold, Häfner, Kühn) / Spanien: 2 (2x Gurbindo)
Siebenmeter: Deutschland: 5/3 (Perez de Vargas hält 2x Schiller) / Spanien: 3/3
Norwegen und Schweden siegen
Ein starkes Kieler Duo hat Norwegen zum 27:24 (12:13)-Auftaktsieg gegen Brasilien geführt: Sander Sagosen, der nahezu 60 Minuten auf der Platte stand, erzielte acht Treffer, Harald Reinkind war vier Mal erfolgreich. Auch Schweden startete mit einem Sieg in das olympische Turnier: Niclas Ekberg erzielte beim dramatischen 32:31 (16:18) gegen Bahrain, bei dem Torhüter Andreas Palicka mit einem gehaltenen Siebenmeter nach der Schlusssirene zum Helden wurde, ein Tor. Insgesamt wurde Ekberg, der sich kurz vor Saisonende eine Knieverletzung zugezogen hatte und gerade noch rechtzeitig fit für Olympia wurde, 33 Minuten eingesetzt.