Olympia: Niklas und Magnus Landin gewinnen Silber
Silbermedaille für die beiden Kieler Niklas und Magnus Landin bei den olympischen Spielen: Im Finale des Turniers von Tokio unterlag Dänemark Frankreich mit 23:25 (10:14). In der Neuauflage des Endspiels von Rio 2016 waren es dieses Mal die Franzosen, die mit einer kompromisslosen Abwehr zunächst der Partie den Stempel aufdrückten. Dänemark kämpfte sich mit einem überragenden Niklas Landin (14 Paraden, 37 Prozent gehaltene Würfe) zurück, am Ende aber gewann Frankreich nach einer dramatischen Schlussphase zum dritten Mal nach 2008 und 2012 olympisches Gold. Bronze holte Spanien durch ein 33:31 gegen Deutschland-Bezwinger Ägypten.
Franzosen dominieren Halbzeit eins
Die erste Hälfte des Endspiels von Tokio geriet zu einer Macht-Demonstration der Franzosen: Sie wirken wacher, frischer und machten Dänemark mit einer energisch zupackenden Defensive das Leben schwer. Vor allem Nikola Karabatic zeigte dem dänischen Angriff in einer kompakten Defensive die Grenzen auf. Beim 9:6 lag Frankreich erstmals mit drei Toren vorn, bis zum Wechsel bauten die Mannschaft von Trainer Guillaume Gille den Vorsprung sogar auf vier Tore aus. Dass die Partie nicht schon vor dem Wechsel eine Vorentscheidung erlebt hatte, lag vor allem an Niklas Landin: Mit seinen Paraden hielt der Kieler Torhüter seine Mannschaft zumindest noch im Spiel.
Dänemark kommt heran
Die Franzosen blieben am Drücker. Als Nikola Karabatic das 21:16 (42.) erzielte, schien dieses Finale entschieden. Doch Dänemark kämpfte sich dank Landins Paraden zurück: Mikkel Hansen schnürte einen Dreierpack, Magnus Landin traf zum 20:22 (48.) - durch einen 5:1-Lauf war Dänemark urplötzlich wieder in Schlagdistanz. Beim 23:21 für Frankreich ließ der überragende Mikkel Hansen dann vom Siebenmeterstrich gegen Genty die Chance aus, zu verkürzen (55.).
Frankreich holt Gold!
Gut nur, dass Niklas Landin weiterhin in Gala-Form hielt, seine Parade ermöglichte Gidsel das 22:23 - es blieb spannend und wurde sogar noch einmal dramatisch: Olsen verkürzte 90 Sekunden vor dem Ende auf 23:24, Nikola Karabatic verlor gegen Mensah den Ball. 50 Sekunden blieben Dänemark für den Ausgleich, der aber nicht mehr fiel: Ein Pass auf Gidsel landete in den Armen von Fabregas, der quer über das gesamte Feld ins leere dänische Tor traf: Frankreich ist Olympiasieger und sicherte sich zum dritten Mal den Gold. Jedes Mal dabei: Nikola Karabatic, Luc Abalo und Michael Guigou, die ihre dritte Goldmedaille mit nach Hause nahmen und die ersten Handballer in der Geschichte sind, die vier Olympia-Medaillen in Folge gewinnen konnten. Torschützenkönig von Tokio 2020 wurde Mikkel Hansen mit 61 Treffern - Rekord.
Foto: IHF
Olympia, Finale: Frankreich - Dänemark: 25:23 (14:10)
Frankreich: Gerad (10 Paraden), Genty (1/1 Parade); Rimili (5), Lagarde (1), Mem (3), Tournat, N. Karabatic (2), Mahé (2), Abalo (2), Guigou (1), L. Karabatic (2), Fabregas (2), Descat (3/1), Porte (2); Trainer: Gille
Dänemark: N. Landin (14/2 Paraden), Möller; M. Landin (2), Saugstrup (2), Svan, Möllgaard, Mensah (1), Toft Hansen (2), M. Hansen (9/5), Olsen (1), J. Hansen, Andersson, Holm, Gidsel (6); Trainer: Jacobsen
Schiedsrichter: Nachevsky / Nikolov (MKD)
Zeitrafen: Frankreich: 4 (N. Karabatic, Abalo, Mem, Tournat) / Dänemark: 1 (Möllgaard)
Siebenmeter: Frankreich: 3/1 (Landin hält Guigou und Descat) / Dänemark: 6/5 (Genty hält M. Hansen)