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Sonntag ist TuSEM Essen zu Gast in Kiel

Bundesliga

Sonntag ist TuSEM Essen zu Gast in Kiel

Spiel vier in acht Tagen findet für den THW Kiel zumindest wieder in heimischer Umgebung statt: Nach zuletzt zwei schweren Auswärtsspielen in Folge sind die Kieler Handballer am Sonntag endlich wieder Gastgeber. Einer, der seine Runde allerdings klein halten muss. Denn zum Duell gegen TuSEM Essen sind keine Zuschauer zugelassen. Anwurf zum Duell der beiden Traditionsclubs ist um 16 Uhr, Sky überträgt das hoffentlich letzte "Geisterspiel" in der Handball-Hauptstadt live. Die Partie verfolgen können THW-Fans einmal mehr im gemeinsamen Audio-Livestream von THW Kiel und RADIO.BOB! unter www.radiobob.de/thw-kiel . Das beliebte Heimspiel-TV mit allen Informationen rund um die Partie und spannenden Gästen geht um 15 Uhr auf Sendung. Dieses Mal kann Moderator Ulf Kahmke mit Michael "Schorle" Roth einen weitgereisten Handball-Experten im Studio begrüßen.

20. Geisterspiel in heimischer Arena

Zum 20. Mal spielen die Zebras zu Hause vor leeren Rängen

Sonntag, 30. Mai 2021. Einen Tag zu früh trifft der THW Kiel auf den TuSEM Essen. Denn erst ab Montag gilt in Schleswig-Holstein die neue Landesverordnung zum Schutz vor der Corona-Pandemie, die auch den Kieler Handballern unter gewissen Voraussetzungen und mit Genehmigung der Kieler Behörden wenigstens ein paar Zuschauer in der Wunderino Arena erlauben könnte. So aber werden Domagoj Duvnjak & Co nach dem von 1000 Fans besuchten Auswärtsspiel in Leipzig am vergangenen Donnerstag und vor dem REWE Final4 in Hamburg, bei dem bis zu 2000 Fans auf den Tribünen sitzen werden, wieder auf den harten und vor allem weitestgehend stillen Boden der Tatsachen in der eigenen Arena zurückgeholt. Geisterspiel, Teil 20 in Kiel. "Wir würden uns riesig freuen, wenn auch bei uns neben den vielen tollen Papp-Fans auch endlich wieder ein paar 'echte' Kieler Zuschauer dabei sein könnten", sagt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak. "Es macht uns traurig, auf die vielen leeren Sitze blicken zu müssen. Und wir könnten die Unterstützung von den Rängen dringend brauchen, sie würde uns Energie geben." Sonntag muss der THW Kiel im Traditionsduell mit TuSEM Essen, dem 60. in der Geschichte der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv), allerdings auf diese Zusatz-Energie noch verzichten.

Kampf um den Klassenerhalt

Aktivposten im Hinspiel: Kapitän Domagoj Duvnjak

Die Essener kämpfen - wie schon vor dem hart umkämpften Hinspiel im April - weiterhin um den Klassenerhalt, mussten zuletzt aber trotz weiterer starker Leistungen ein wenig abreißen lassen. "Wir haben noch acht Spiele und möchte mit keinen Eventualitäten kalkulieren. Am Ende gibt es dann die Abrechnung und dann sehen wir, ob wir vielleicht zu grün waren", sagte TuSEM-Trainer Jamal Naji nach dem deutlichen 27:35 in Göppingen, und fügte an. "Wir müssen unser Spiel verbessern. Das ist ein Prozess, das geht nicht von heut auf morgen. Da gibt es dann auch Rückschläge und die gehören zu diesem Sport dazu." Ein weiterer Rückschlag folgte eine Woche später im Heimspiel gegen den TBV Lemgo Lippe, das die "Ruhrpottschmiede", wie sich der TuSEM auch mit Blick auf den jüngsten Kader der Liga nennt, nach einer irren Tempojagd mit 37:39 verlor. Nach dem torreichsten Spiel der Saison sagte Linksaußen Lukas Becher: "Vielleicht fehlt uns in den entscheidenden Situationen die Cleverness und Erfahrung. Das ist dann auch sehr ernüchternd. Wir sind in ganz vielen Spielen sehr nah dran, nehmen dann aber leider nichts mit."

Essen gegen starke Mannschaften stark

Harter Kampf: Im Hinspiel mussten sich die Zebras gewaltig strecken

In der Tat zeigten die Essener in dieser Spielzeit häufig, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Wie zuletzt gegen den SC Magdeburg, als sie gegen den European-League-Sieger zur Pause mit 16:12 vorn lagen, dann aber noch verloren. Oder wie bei der unglücklichen 28:29-Niederlage gegen Flensburg - aber auch wie im Hinspiel gegen den THW Kiel. Die Zebras mussten alles in die Waagschale werfen, um nach einem engen Spielverlauf, zahlreichen kassierten Kempa-Toren und einer starken eigenen Schlussphase doch noch ein 31:27 (siehe Spielbericht) feiern zu können. "Das war ein richtig hartes Stück Arbeit, Essen hat uns das Leben extrem schwer gemacht", schnaufte THW-Linksaußen Rune Dahmke nach den 60 intensiven Hinspiel-Minuten durch, und stellte fest: "Der TuSEM hat eine geile Truppe, da hat man das Gefühl: Hier sind 16 Jungs, die Bock haben richtig zu fighten."

Rettendes Ufer inzwischen weiter entfernt

Trotzdem: Nach zuletzt zehn Niederlagen in Serie liegt der Deutsche Meister von 1986, 1987 und 1989, bei dem Bundestrainer Alfred Gislason seine beiden Meisterschaften als Spieler feierte, bereits elf Punkte hinter dem rettenden Ufer. Lucas Firnhaber, der einst beim THW Kiel zum Bundesliga-Spieler ausgebildet wurde, sagte dementsprechend nach dem Hinspiel gegen die Zebras: "Wenn wir am Ende sagen können, dass wir immer hundert Prozent gegeben haben, um die Klasse zu halten, und es dann nicht reicht, wird uns niemand böse sein."

Sky überträgt live

Firnhaber, mit 115 Toren hinter Noah Beyer (155) auf Platz zwei der internen Torschützenliste, und seine Teamkollegen werden auch am Sonntag in Kiel wieder alles reinhauen. "Wir haben in Essen gesehen, dass man gegen den TuSEM alles geben muss, um zu punkten", sagt Duvnjak. "Das wird Sonntag nicht anders sein." Anwurf in der Wunderino Arena ist um 16 Uhr, Sky überträgt das Spiel, das von Steven Heine und Sascha Standke geleitet wird, live aus Kiel. Zuvor können sich THW-Fans wie gewohnt ab 15 Uhr mit dem Heimspiel-TV  auf die Begegung einstimmen, zu Gast bei Ulf Kahmke ist Michael "Schorle" Roth, der als gefragter Trainer unter anderem auch schon so exotische Stationen wie Bahrain und die Sydney University in Australien vorzuweisen hat. Mit Anpfiff geht dann auch wieder der gemeinsame Audio-Livestream von THW Kiel und RADIO.BOB! unter www.radiobob.de/thw-kiel auf Sendung: 60 Minuten Handball-Spannung live von Ulf Kahmke und Hallenmoderator "Maschine" kommentiert. Weiter geht's gegen Essen, Kiel! 

Fotos: Andreas Fischer / AS Sportfoto/Binder / TuSEM / Wolfgang Stummbillig