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THW holt in Hannover zwei wichtige Punkte

Bundesliga

THW holt in Hannover zwei wichtige Punkte

Der THW Kiel hat seine Negativ-Serie gegen die TSV Hannover-Burgdorf am Sonntagmittag eindrucksvoll beendet: Mit einer starken Defensive sicherten sich die Kieler nach hartem Kampf einen 32:25 (13:13)-Erfolg, nahmen zwei ganz wichtige Punkte mit auf die Heimreise an die Förde und sicherten sich Platz zwei in der Tabelle. Beste Torschützen in der ausverkauften TUI-Arena waren Domagoj Duvnjak, Steffen Weinhold, Lukas Nilsson und Niclas Ekberg mit je sechs Treffern. Nach dem zwölften Bundesliga-Sieg in Folge geht es für die Kieler am kommenden Donnerstag vor heimischem Publikum um zwei weitere wichtige Punkte: Am Nikolaus-Tag zu Gast in der Sparkassen-Arena ist der TVB 1898 Stuttgart, für diese Partie gibt es auch dank des Clubsales von Fans für Fans noch einige Karten im freien Verkauf (jetzt Tickets sichern!).

Aufmerksamer Beginn der Zebras

Magnus Landin erzielte seine drei Treffer im ersten Durchgang

Vier Mal in Folge hatten die Kieler zuletzt gegen die TSV Hannover-Burgdorf das Nachsehen. Anders als bei den letzten Auswärtsauftritten an der Leine waren die Zebras dieses Mal hellwach - vor allem einer: Niklas Landin parierte in der Startphase der Begegnung wichtige Bälle und ermöglichte seiner Mannschaft so eine 3:1- und 4:2-Führung. Doch nach Magnus Landins 4:2 verloren die Schwarz-Weißen in der grandiosen Atmosphäre der erstmals in dieser Saison ausverkauften TUI Arena den Faden. Mit Cehtes Treffer zum Anschluss und zwei Gegenstößen nach Kieler Fehlern gingen urplötzlich die Gastgeber in Führung - und es wurde das erwartet schwere Spiel für den Rekordmeister. Der ging seinerseits durch Duvnjaks fantastischen Winkel-Treffer, Weinholds Traumpass auf Landin und Weinholds starkes Eins-gegen-Eins wieder mit 8:6 in Führung, um diese wenig später nach Ekbergs Treffer auf 10:7 auszubauen.

THW zieht weg und verteilt Geschenke

Doch die Geschichte wiederholte sich: Die Zebras leiteten sich Unkonzentriertheiten im Abschluss, was die Gastgeber eiskalt ausnutzen. In Überzahl traf Häfner ins leere Kieler Tor, und kurz darauf verwandelte Kastening den Siebenmeter zum 10:10. Längst war das Publikum auf Betriebstemperatur, doch erst einmal hatten wieder die gut 300 Kieler im weiten Rund Grund zum Jubeln: Patrick Wiencek traf zum 12:10, doch wieder brachten die Schwarz-Weißen ihre Kontrahenten mit Ballverlusten und Fehlern zurück in die Partie. Am Ende der ersten 30 Minuten musste der THW sogar noch froh sein, dass nach Kastenings 13:13-Ausgleich Hendrik Pekeler Fabian Böhm beim letzten Angriff der TSV entscheidend stören konnte. Der Rückraum-Nationalspieler leistete sich im Anschluss noch ein Foul, sodass die Grün-Weißen den zweiten Durchgang in Unterzahl beginnen mussten.

THW kann sich nicht absetzen

Patrick Wiencek machte zwei Tore

Diese Überzahl nutzten die Kieler eiskalt: Der immer stärker werdende Nilsson traf zum 14:13, kurz darauf folge Pekelers Steal mit anschließendem Wurf ins leere Tor: Wieder war der THW mit zwei Toren weggezogen, und die nun immer agiler werdende Abwehr machte den Gastgebern das Leben zunehmend schwer. Weil sich aber Weinhold beim letzten möglichen Pass vor dem Zeitspiel-Pfiff eine Zeitstrafe abholte, konnten die Recken ihren beinahe 150 Sekunden dauernden Angriff doch noch mit dem 14:15 abschließen. Das ärgerte nicht nur Duvnjak sichtlich, zumal Hannover auch in der Folge jeden THW-Fehler gnadenlos verwertete: Mit einem Doppelschlag glich Kastening zum 17:17 aus (38.), Ekbergs Gegenstoß zum 20:18 und Duvnjaks Fackel aus dem rechten Rückraum zum 21:19 waren nicht einmal 60 Sekunden später wieder Makulatur: Olsen und Ugalde trafen zum neuerlichen Ausgleich, den der Arena-Sprecher ohrenbetäubend feierte.

Kieler Dauerdruck mit starker Defensive

Lukas Nilsson ließ es sechs Mal krachen

THW-Trainer Alfred Gislason brachte nun Andreas Wolff für den guten Niklas Landin. Eine Entscheidung mit Folgen für die Gastgeber: Denn nach Kastenings frechem Leger in die kurze Ecke war Wolff beim folgenden Olsen-Wurf hellwach und ermögliche Nilssons grandioses Eins-Gegen-Eins-Tor von Halbrechts zum 25:22 - die erste drei-Tore-Führung nach dem 10:7 schien den THW Kiel zu beflügeln, auch wenn jeder Treffer und jede Abwehraktion hart erarbeitet werden mussten. Aber der Dauerdruck der Kieler Defensive zermürbte die "Recken", Wolff hielt gegen Kastening, und Weinhold erhöhte auf 27:23.

Steals und Konter machen alles klar

Jubelkreis nach einem harten Stück Auswärtsarbeit

Vier Minuten vor dem Ende waren die Zebras am Zug, und ließen sich auch vom siebten TSV-Feldspieler im Angriff und einer 5-1-Deckung der Gastgeber nicht mehr aus der Bahn werfen. Duvnjak erzielte mit dem 28:24 (57.) die Vorentscheidung, und Weinhold machte nach Hannovers letzter Auszeit mit seinem Steal gegen Häfner und dem locker ins leere Tor hineingetrabten 29:24 alles klar. Am Ende wurde es dann sogar noch richtig deutlich, weil Weinholds Schlagwurf krachend im Tor landete und sowohl Nilsson als auch Pekeler mit Steals glänzen konnten: Mit 32:25 hatten die Schwarz-Weißen ihren Angstgegner der letzten Saison besiegt und feierten diesen Erfolg ausgelassen mit Alfred Gislason in ihrer Mitte. Auf den Rängen erklang "Oh wie ist das schön" von den mitgereisten Fans - ein toller erster Advent aus Kieler Sicht! 

Jetzt kommt Stuttgart

Weiter geht's für die "Zebras" am kommenden Donnerstag: Gegner in der Sparkassen-Arena ist dann der TVB 1898 Stuttgart, der zuletzt mit zwei Siegen in Lemgo und gegen Melsungen für Aufsehen gesorgt hatte. Für diese Begegnung gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, bei den Kieler Nachrichten, bei CITTI, in den famila-Märkten und im Ticketcenter der Sparkassen-Arena sowie im THW-Onlineshop (jetzt Tickets sichern!) noch Eintrittskarten im freien Verkauf. Ebenfalls am Donnerstag beginnt der Vorverkauf der EHF-Kombitickets für alle drei Heimspiele des THW Kiel im Europapokal. Diese Karten gibt es online, unter der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig) und in der Geschäftsstelle des Rekordmeisters. Weiter geht's, Kiel!

Fotos: Angela Grewe

Statistik: DKB Handball-Bundesliga, 15. Spieltag, 02.12.18: TSV Hannover-Burgdorf - THW Kiel: 25:32 (13:13)

TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer (1.-19., 43.-55., 1 Parade), Lesjak (19.-43., 55.-60., 3 Paraden); Cehte (1), Mavers, Thiele, Pevnov (1), Lehnhoff, Häfner (1), Böhm (6), Ugalde (5), Krone, Srsen, Olsen (3), Brozovic (1), Feise, Kastening (7/2); Trainer: Ortega

THW Kiel: N. Landin (1.-46., 10 Paraden), Wolff (46.-60., 5 Paraden); Duvnjak (6), Reinkind (1), M. Landin (3), Firnhaber (n.e.), Weinhold (6), Wiencek (2), Ekberg (6/2), Rahmel (n.e.), Dahmke (n.e.), Zarabec, Vujin (n.e.), Bilyk, Pekeler (2), Nilsson (6); Trainer: Gislason

Schiedsrichter: Martin Thöne / Marijo Zupanovic
Strafzeiten: TSV: 4 (2x Pevnov (16., 41.), Böhm (30.), Brozovic (35.)) / THW: 3 (2x Weinhold (20., 34., Wiencek (60.))
Siebenmeter: TSV: 2/2 / THW: 2/2
Spielfilm: 0:1, 1:1, 1:3 (5.), 2:4, 5:4 (9.), 6:5 (10.), 6:8 (16.), 7:8, 7:10 (19.), 10:10 (23.), 10:12, 11:13 (27.), 13:13 (30.);
13:15 (32.), 14:15 (34.), 15:17 (37.), 17:17 (38.), 17:19 (41.), 18:20, 19:21 (45.), 21:21 (46.), 21:23, 22:23, 22:25 (53.), 23:25, 23:27 (56.), 24:29 (57.), 25:29 (58.), 25:32. 
Zuschauer: 9.597 (ausverkauft) (TUI-Arena, Hannover)

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason: Ich bin sehr froh, dass wir heute die Punkte mitgenommen haben. Zwischenzeitlich war ich aber schon frustriert, dass wir Hannover durch eigene Fehler und Geschenke immer wieder ins Spiel gebracht haben. In der Schlussphase haben wir dann sehr stark gespielt. Die Hereinnahme von Andreas Wolff hat geholfen, und wir haben verdient gewonnen - Kompliment an meine Mannschaft. Ein Titel in der letzten Saison beim THW Kiel würde mir seh viel bedeuten, weil dann der schwierige Umbruch erfolgreich gewesen wäre. Aber bis dahin ist es noch ein sehr, sehr langer Weg. 

TSV-Trainer Carlos Ortega: Kiels Abwehr war in der zweiten Hälfte sehr gut, speziell in den letzten 15 Minuten hatten wir sehr viele Probleme. Wir mussten lange mit den gleichen Spielern spielen, deshalb ist es am Ende der Partie schwierig, frisch zu sein. Die Tordifferenz ist am Ende für den Auftritt ein bisschen zu hoch, aber so ist der Sport.

THW-Kapitän Domagoj Duvnjak: Ich glaube, wir haben verdient gewonnen. Es war ein interessantes Spiel. Ich denke, die Zuschauer haben Spaß gehabt. Unsere Abwehr war in der ersten Halbzeit gut, in der zweiten Halbzeit überragend, und unsere beiden Torhüter waren richtig gut. Es sieht am Ende zwar deutlich aus, aber es war ein richtig schwieriges Spiel.

TSV-Rückraumspieler Fabian Böhm: Bis zur 45. Minute war heute alles drin. Dann hat der THW Kiel auf den Halbpositionen sehr hoch verteidigt und uns damit das Tempo genommen. In den letzten 15 Minuten haben uns im Angriff einfach die Ideen gefehlt - aber wir haben es dem THW Kiel nicht einfach gemacht!