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Souveräner Erfolg gegen den BHC:

Bundesliga

Souveräner Erfolg gegen den BHC:

Der THW Kiel hat in der DKB Handball-Bundesliga zwei wichtige Heimpunkte eingefahren: Gegen den zuvor vier Mal in Folge siegereichen Bergischen HC gewannen die Kieler am Sonntagmittag mit 32:24 (17:11). Bis auf eine kleine Schwächephase Mitte der ersten Hälfte dominierten die Zebras vor 10285 lautstarken Fans in der ausverkauften Sparkassen-Arena den Gegner. Mit einem 5:0-Lauf vor der Pause sorgte der THW für eine Vorentscheidung. Überragender Akteur auf Seiten der Schwarz-Weißen war Nikola Bilyk mit zehn Treffern, ihm folgte das starke Kreisläufer-Duo Hendrik Pekeler (6) und Patrick Wiencek (5).

Traum-Start nach Pokal-Präsentation

Vier Tore vor dem Seitenwechsel: Harald Reinkind

Das erste Heimspiel seit vier Wochen - es begann mit einem emotionalen Höhepunkt: Kapitän Domagoj Duvnjak präsentierte den Fans beim Einlaufen in die Arena den vor drei Wochen in Hamburg gewonnenen DHB-Pokal. Und der Jubel der 10.285 Fans schien die Zebra zu beflügeln: Satte sieben Minuten lang ließen sie keinen Gegentreffer zu, nutzten einige schöne Wolff-Paraden und Ballgewinne in der offensiven Abwehr zur 4:0-Führung. Ganz stark in die Partie kam Wiencek, der beim 5:1 bereits seinen dritten Treffer erzielt hatte. Ebenfalls in guter Verfassung war einmal mehr Harald Reinkind: Nach dem 6:2 des Norwegers nahm BHC-Trainer Sebastian Hinze eine frühe Auszeit. Und die schien zu wirken: Mit Babak für Gutbrod brachte er seinem Angriff mehr Beweglichkeit gegen die starke THW-Defensive, und Schritt für Schritt pirschten sich die Bergischen "Löwen" wieder in Reichweite der Zebras.

Lauf vor der Pause

Hendrik Pekeler erzielte sechs Tore

Die machten nun auch offensiv einige Fehler, ließen wie bei Ekbergs Siebenmeter, der auf die Latte segelte, gute auch gute Chancen aus. In Überzahl schaffte Gunnarsson mit einem Treffer in den verwaisten Kieler Kasten den 10:10-Ausgleich (22.), den Bilyk allerdings postwendend mit einem 102-km/h-Wurf zum 11:10 konterte. Gislason brachte zudem Niklas Landin für Andreas Wolff, und auch dieser Trumpf stach: Mit fünf Paraden bis zum Seitenwechsel läutete der dänische Weltmeister gemeinsam mit einer nun wieder richtig fest zupackenden 6-0-Abwehr den vorentscheidenden Zwischenspurt der Schwarz-Weißen ein. Nach Babaks 11:12-Anschluss (25.) gelang dem BHC kein Treffer mehr bis zum Seitenwechsel, und der THW Kiel machte ernst: Bilyk traf zum 13:11, Pekeler klaute den Ball, Reinkind schloss den Konter nach einem grandiosen Wackler zum 14:11 ab. Landin hielt Criciotoius Wurf fest, Bilyk traf zum 15:11. Dann ging es rasend schnell: Parade Landin, Pass Wiencek auf Pekeler: 16:11. Und im letzten Angriff der ersten Halbzeit fand der starke Miha Zarabec Pekeler am Kreis, der zum 17:11 einnetzte.

Partie nach 43 Minuten entschieden

Elf Paraden: Niklas Landin

Den perfekten letzten Minuten der ersten Hälfte folgte allerdings ein Fehlstart in die zweite Halbzeit; Mit drei schnellen Treffern verkürzte der BHC auf 14:17, ehe Bilyk in der 34. Minute endlich den schwarz-weißen Torbann brach. Obwohl die Gäste nun immer wieder trafen, kamen sie dennoch nicht näher, denn auch der THW legte nach. Angeführt vom genialen Passgeber Zarabec und dem dynamischen Bilyk wurde der gefürchtete Mittelblock des BHC auseinandergezogen, und die sich bietenden Lücken wurden konsequent genutzt. Nach Gutbrods 16:19 (37.) sorgte Bilyk mit einem Doppelschlag, einem tollen Anspiel auf Steffen Weinhold und einmal mehr selbst für das 23:16 (43.). Die Begegnung war entschieden, auch wenn den Zuschauern noch einiges an Spektakel geboten wurde.

Spektakuläre Schlussphase

Zwei Tormöglichkeiten, zwei Treffer: Ole Rahmel

Landins Siebenmeter-Parade, Dahmkes sensationelles Tor nach Schneller Mitte, Bilyks zehnter Treffer zum 28:21, Ole Rahmels Gegenstöße und Pekelers überlegtes 31:24 nach Weinhold-Anspiel - der THW Kiel kämpfte auch in der Schlussphase um jedes einzelne Tor und ließ seine Fans jubeln. Unter ihnen war Magnus Wislander: Der Welthandballer des Jahrhunderts sah Zebras, die entschlossen zwei ganz wichtige Heimzähler auf die Habenseite packten und mit Selbstbewusstsein in den Saison-Endspurt gehen.

Auslosung und Erlangen

Mit viel Selbstbewusstsein in den Endspurt: Patrick Wiencek

Zunächst blickt Handball-Europa am Dienstag nach Kiel: Um 11 Uhr werden im Hotel "Atlantic" die Halbfinal-Begegnungen bei den AKQUINET EHF Cup Finals ausgelost. Während der Zeremonie wird zudem erstmals die eigens für das Turnier in der Landeshauptstadt, für das es unter www.thw-handball.de/tickets noch einige Eintrittskarten gibt, kreierte EHF-Pokal-Trophäe präsentiert. Dann aber gilt alle Konzentration wieder der DKB Handball-Bundesliga: Am Sonnabend (20:30 Uhr) steht für die Zebras wieder ein schweres Auswärtsspiel auf dem Programm, wenn der HC Erlangen, der jüngst zu Hause den SC Magdeburg bezwang, die Kieler zum Duell herausfordert. Weiter geht's, Kiel!

Statistik: DKB Handball-Bundesliga, 28. Spieltag, 28.04.19: THW Kiel - Bergischer HC: 32:24 (17:11)

THW Kiel: N. Landin (22.-60., 11/1 Paraden), Wolff (1.-22., 3 Paraden); Duvnjak, Reinkind (4), M. Landin (n.e.), Firnhaber (n.e.), Weinhold (1), Wiencek (5), Ekberg, Rahmel (2), Dahmke (3), Zarabec, Bilyk (10), Pekeler (6), Nilsson (1); Trainer: Gislason

Bergischer HC: Rudeck (1.-26., 3 Paraden), Rutschmann (26.-60., 6 Paraden); Bettin, Darj (3), Petrovsky (2), Gunnarsson (3), Nippes (3), Kotrc (2), Baena, Fraatz (1), Babak (1), Szücs, Gutbrod (2), Arnesson (3), Boomhouwer (4), Criciotoiu; Trainer: Hinze


Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies
Strafzeiten: THW: 3 (Reinkind (18.), Weinhold (21.), Pekeler (41.)) / BHC: 3 (Szücs (16.), Criciotoiu (52.), Petrovsky (57.))
Siebenmeter: THW: 1/0 (Ekberg an die Latte (14.)) / BHC: 1/0 (Landin hält Gunnarsson (55.))
Spielfilm: 4:0 (7.), 4:1 (7.), 6:2 (9.), 6:4 (13.), 8:5 (17.), 8:7 (19.), 9:8, 10:10 (22.), 12:10 (24.), 12:11 (25.), 17:11;
17:14 (33.), 19:16 (37.), 23:16 (43.), 24:18 (47.), 26:18 (48.), 26:20, 27:21 (51.), 29:21 (52.), 30:22, 30:24 (58.), 32:24. 
Zuschauer: 10.285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason: Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir wussen, dass mit dem Bergischen HC ein sehr starker Gegner zu uns kommt, der in den vergangenen Monaten unglaublich gut und konstant gespielt hat. Insgesamt haben wir das gut gelöst mit der 3-2-1-Abwehr, dann haben wir vorn zu viele Fehler gemacht und hinten klare Chancen zugelassen, die es Andi nicht einfach gemacht haben. Mit der Hereinnahme von Niklas Landin, der uns sehr geholfen hat, und einer stabilen 6-0-Abwehr haben wir das gut lösen können - auch in der zweiten Halbzeit. Im Angriff möchte ich Niko Bilyk hervorheben. Insgesamt haben wir super konzentriert gespielt und um jedes Tor gekämpft. Ich wünsche dem BHC, dass er ab jetzt eine weiße Weste bis zum Saisonende behält (schmunzelt).

BHC-Trainer Sebastian Hinze: Es ist natürlich ein verdienter Kieler Sieg. Wir sind schwer in die Partie gekommen, obwohl es nur an Kleinigkeiten lag, die wir nicht gut gemacht haben. Dann haben wir gegen die 6-0 gute Lösungen gefunden, und zweimal in Überzahl gepunktet, was uns zurück ins Spiel gebracht hat. In den zehn Minuten vor cer Halbzeit hatten wir dann keinen einhundertprozentigen Fokus und haben das überragende Kieler Tempospiel zugelassen. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir einmal soviele Probleme hatten, organisiert zurückzulaufen. Der zweite, entscheidende Punkt: Der THW hat unseren Mittelblock in Bewegung gebracht, mit Kreuzbewegungen und Sperrstellungen immer wieder Wiencek freigespielt. Da waren wir heute angreifbar. Insgesamt war das heute 2x15 Minuten sehr ordentlich, gegen Kiel reicht das aber nicht.

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste: Mich wurmt es etwas, dass der THW Kiel auf dem Weg zum verdienten Sieg uns mit den eigenen Waffen geschlagen hat. Wir haben eine Vielzahl an Gegenstößen bekommen, mit denen wir eigentlich die Spiele für uns entscheiden. Es war ein Spiel, aus dem wir unsere Lehren ziehen können.

Viktor Szilagyi, Sportlicher Leiter THW Kiel: Bis auf die Phase zwischen der 10. und 22. Minute haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Die letzten acht Minuten vor der Pause haben dann das Spiel entschieden. Da haben wir in der Abwehr den Zugriff gefunden, Niklas hat ein paar Bälle gehalten, und wir sind in den Gegenstoß gekommen.

BHC-Rückraumspieler Fabian Gutbrod bei Sky: Wir haben angefangen, zu viele einfache Fehler zu machen. Über die gesamte Spielzeit haben wir Kiels Tempospiel nicht in den Griff bekommen und für jeden Fehler einen Gegentreffer kassiert. Ich glaube, dass unsere eigenen Fehler und Kiels Tempospiel die entscheidenden Faktoren für unsere Niederlage waren. 

THW-Toptorschütze Nikola Bilyk bei Sky: Was an erster Stelle steht ist, dass wir das Spiel heute gewonnen haben. Ich war heute sehr beweglich, und meine Teamkollegen haben mich gut in Szene gebracht. Dann ist es auch möglich, eine solche Leistung zu zeigen. Wir müssen allgemein selbstbewusst spielen, das ist sehr wichtig. Wir haben noch einige Spiele vor der Brust und müssen schauen, dass wir die Flensburger in eine gewisse Drucksituation bringen. Das ist uns heute gelungen. In jedem Spiel zählt jedes Tor. Aber wir müssen zuerst unsere Hausaufgaben erledigen, und dann können wir auf Flensburg schauen.